Augenoptix

Foto: Plusoptix

„Plusoptix-Sehtest“ – was ist das?

Zunächst einmal ist die Untersuchung mit dem Plusoptix eine sehr differenzierte Untersuchung mit einem kleinen Computer, die sehr schnell und völlig schmerzfrei und ohne dass die Pupillen weit getropft werden müssen zu einem aussagekräftigen Ergebnis kommt.

Im Durchschnitt hat fast jedes fünfte Kind im Alter von 4 Jahren eine unerkannte Sehstörung. Dies ist nicht erstaunlich, denn es gibt bei Sehstörungen keine äußerlichen, mit bloßem Auge erkennbare, Symptome. Die betroffenen Kinder bemerken die eigene Sehstörung nicht, denn sie sind es gewohnt, die Welt mit ihren Augen zu sehen und haben keine Vergleichsmöglichkeiten.

Das Sehen besteht aus zwei Vorgängen, der Bildaufnahme durch die Augen und der Bildverarbeitung im Gehirn. Das Zusammenspiel von Augen und Gehirn müssen Neugeborene üben, damit sich die zum Sehen erforderlichen Nervenverknüpfungen zwischen Augen, Gehirn und Augenmotorik ausbilden können. Dabei sind die ersten Jahre für die Entwicklung eines gesunden beidäugigen Sehens die wichtigsten. Treten in dieser Zeit Sehstörungen auf, so verläuft dieser Lernprozess unwiederbringlich fehlerhaft. Augen und Gehirn werden nicht richtig trainiert und das Kind wird nie seine volle Sehkraft entwickeln. Man spricht dann von einer Sehschwäche, bzw. einer Amblyopie.

Werden Sehstörungen also nicht in den ersten Lebensjahren erkannt und behandelt, können diese zu einer dauerhaften Sehschwäche führen. Eine Sehschwäche kann weder mit einer Brille noch mit anderen Sehhilfen ausgeglichen werden.

Die Augenvorsorge dient der frühzeitigen Erkennung von Sehstörungen. Grundsätzlich sollten alle Kinder, die nicht bereits in augenärztlicher Behandlung sind, regelmäßig an einer Augenvorsorge teilnehmen.

Ein wichtiger Bestandteil der Augenvorsorge ist die Refraktionsmessung. Diese ist die Grundlage des Amblyopie-Screenings. So kann mit dem Amblyopie-Screening schon bei Säuglingen (ab 5 Monaten) festgestellt werden, ob sich die Augen altersgerecht entwickeln.

Die erste Augenvorsorge sollte so früh wie möglich erfolgen, idealerweise im Alter von 5-13 Monaten (bei der U5 und/oder U6) und im Alter 2 Jahren (im Rahmen der U7) sowie im Alter von etwa 3 Jahren (im Rahmen der U7a). Sie muss regelmäßig wiederholt werden, da sich die Augen mit dem Wachstum verändern und Sehstörungen neu auftreten können. Je früher eine Sehstörung erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Behandlungserfolge.

Um frühzeitig auf die Sehprobleme des Kindes reagieren zu können sollte also nicht so lange gewartet werden, bis eine Prüfung des Sehens mit den „üblichen Sehtest“ erfolgen kann. Die normalen Seh- und Visustests können erst durchgeführt werden, wenn Ihr Kind bereits spricht. Das Kind muss das Gesehene erkennen und benennen können. Darüber hinaus sind diese Tests nicht dazu geeignet, Refraktionsfehler zuverlässig aufzudecken.

Die privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten für die apparative Augenvorsorge mittels des „Plusoptix S09 Vision Screen“.

Bei gesetzlich Versicherten werden die Kosten für diese Untersuchung bisher nur von wenigen Kassen ganz übernommen. Sie können die Vorsorge dennoch in Anspruch nehmen. Wir berechnen die Kosten nach gesetzlichen Gebührenordnung für Ärzte. Dazu erhalten Sie von uns eine Rechnung über 20,00 Euro. Dieser Betrag ist übrigens als Aufwendung für die Gesundheit Ihres Kindes steuerlich absetzbar.